Aufklärungskampagne zum Moutainbiken im Wald startet

In den Bonner Wäldern sind immer mehr Menschen mit dem Mountainbike unterwegs – oftmals fahren sie jedoch abseits der öffentlichen Wege auf Trampelpfaden und bauen eigene Trails, was erhebliche Auswirkungen auf die Lebensräume der Tiere und Pflanzen hat. Es handelt sich dabei um Ordnungs-widrigkeiten, die mit Bußgeldern bestraft werden. Die Stadt Bonn hat deswegen eine Aufklärungskampagne zum Thema gestartet.

 

Neonfarbene Fahrräder, an deren Lenkern handliche Kampagnenkarten hängen, hat die Stadtförsterei an verschiedenen Stellen des Venusberghangs positioniert. Sie dienen als Blickfang und sollen Mountainbikerinnen und Mountainbiker, aber auch Spaziergängerinnen und Spaziergänger, dafür sensibilisieren, dass ein respektvolles Miteinander im Wald unerlässlich ist. Dazu zählt auch, feste Straßen und Wege zu nutzen und der Natur ihren Raum zu lassen.

 

Die Stadtförsterei baut die illegalen Trails regelmäßig zurück, eine dauerhafte Lösung ist dies allerdings nicht. Im Rahmen der Kampagne haben deswegen das Amt für Umwelt und Stadtgrün und der Stadtordnungsdienst in Zusammenarbeit mit dem Regionalforstamt Wald und Holz Ende November erstmals eine größere Aktion zur Aufklärung und Kontrolle von Mountainbikerinnen und Mountainbikern im Stadtwald durchgeführt. So informierten die Teams über den Zweck des Landschaftsschutzes und die damit verbundenen Verhaltensregeln. Radfahrende, die auf illegalen Trails unterwegs waren, erhielten ein Bußgeld in Höhe von 55 Euro. Auch in Zukunft will die Stadt weiterhin Aufklärungsarbeit leisten, und auch weitere Kontrollaktionen sind geplant.

 

Unter www.bonn.de/mountainbiken erhalten alle Interessierten weitere Informationen, was im Wald erlaubt ist und was nicht, und warum es der Natur schadet, wenn querfeldein gefahren wird oder sogar eigene Trails angelegt werden. Zum Beispiel kann sich der Waldboden so stark verdichten, dass er kein Regenwasser mehr aufnehmen kann. Wurzelschäden können zudem dazu führen, dass Bäume wichtige Nährstoffe nicht mehr aufnehmen können. Für scheue Wildtiere, wie zum Beispiel die Wildkatze, die zusammenhängende ungestörte Waldbereiche braucht, verkleinern sich die Lebensräume.

 

Um die sensiblen Lebensräume der Tiere und Pflanzen in den Wäldern zu entlasten und illegale Wege zu reduzieren, hat die Stadt Bonn zudem eine Machbarkeitsstudie für eine mögliche Mountainbike-Strecke am Venusberg beauftragt. Diese soll den sportlichen Ansprüchen der Fahrerinnen und Fahrer genügen und ihrem Wunsch nach Abwechslung und Herausforderung nachkommen. Im Rahmen der Studie wird geprüft, ob und unter welchen Bedingungen eine legale Strecke für Mountainbikes gebaut werden kann.

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Kommentare: 1
  • #1

    Heide Kuhnert (Mittwoch, 09 Juni 2021 14:47)

    Wichtige Ergänzung zu o.a. Beitrag :
    In Anbetracht des ausufernden rücksichtslosen Fahrrad-Verkehrs auf den Spazier-
    und Wanderwegen im Kottenforster Wald (i.d.R. Mountain-Biker) ist ein rigoroses Verkehrskonzept angezeigt. Spazier- und Wanderwege müssen grundsätzlich den Fußgängern vorbehalten werden. Im Gegensatz zu den Fußgängern geht es den Mountain-Bikern lediglich um °°Action°°. Das Bedürfnis nach Ruhe, Stille
    und Abschalten der Spaziergänger und Wanderer wird rücksichtslos missachtet.
    Ganz zu schweigend von der immensen Unfallgefahr für alle Beteiligten. Ein Beispiel
    - die beiden Brückenübergängen von Röttgen aus auf den Venusberg. Dass beide
    Brücken beidseitig mit Durchfahrtsperren versehen sind, wird offen sichtlich von
    den besonders Waghalsigen Bikern ganz einfach ignoriert.
    Die intelligenten (rücksichtsvollen) Biker fühlen sich bitte von dem Kommentar nicht
    angesprochen.