Haus der Natur: Plattform für nachhaltige Entwicklung

Zwei Jahre lang wurde das Haus der Natur in Bonn umgebaut und modernisiert. Jetzt lockt das beliebte Ausflugsziel wieder große und kleine Naturfans in den Stadtwald und lädt mit neuer Dauerausstellung und überarbeitetem pädagogischem Programm dazu ein, den Lebensraum Wald mit allen Sinnen zu erfahren.

 

Bei einem Fest mit zahlreichen Partnern und Helfern am Sonntag, 30. Juni, hat Oberbürgermeister Ashok Sridharan das umgebaute Haus als moderne Umweltbildungseinrichtung feierlich wiedereröffnet. Das Haus der Natur wird in Zukunft den unterschiedlichen Akteuren aus dem Umweltbildungsbereich als regionale Plattform für Bildung für nachhaltige Entwicklung dienen. In der Nachhaltigkeitsstrategie, welche die Stadt Bonn im Februar 2019 verabschiedet hat, ist das Haus als ein Leuchtturmprojekt gelistet.

 

Die Wiedereröffnung des Hauses der Natur war gleichzeitig dieAbschlussveranstaltung der zweiten „Bonner SDG-Tage“, mit denen die 17 „Sustainable Development Goals“, die nachhaltigen Entwicklungsziele derVereinten Nationen, bekannter gemacht werden sollen. „Das Verständnis für die Natur vor Ort ist der erste Schritt, um globale Zusammenhänge einordnen und verstehen zu können“, so Oberbürgermeister Ashok Sridharan bei der Eröffnung. „Mit seinen Angeboten vermittelt das Haus der Natur Wissen und Handlungskompetenz zum nachhaltigen Ressourcenumgang, und zeigt praxisnah auf, wie jede und jeder Einzelne Artenvielfalt vor der eigenen Haustür fördern kann. Das Haus der Natur leistet damit insbesondere einen Beitrag, die nachhaltigen Enzwicklungsziele ‚Hochwertige Bildung‘, ‚Leben an Land‘ und ‚Aufbau von Partnerschaften zur Erreichung der Ziele‘ zu verwirklichen.“

 

„Waldöffner“ zum umliegenden Kottenforst 

Bei der Eröffnungsfeier konnten die Besucherinnen und Besucher erstmals die neue Dauerausstellung zum Thema Großstadtwald kennenlernen. Nach dem Umbau ist die Präsentation im Obergeschoss auch barrierefrei mit einem Aufzug zu erreichen. Auf einer Fläche von 100 Quadratmetern wird das Konzept der Nachhaltigkeit anhand der Waldnutzung dargestellt und über die Bedeutung des Waldes für Mensch und Tier informiert. Die Ausstellung ist als „Waldöffner“ zu verstehen und soll neugierig machen, den Wald vor der Tür zu erkunden. Viele derAusstellungsmodule haben einen direkten Bezug zum umliegendenKottenforst. Besucherinnen und Besucher können etwa ein aktives Bienenvolk beobachten, und über einen Bildschirm werden Aufnahmen aus Fledermauskästen gezeigt, die außen am Haus befestigt wurden.

 

An die „Waldöffner“-Funktion der Dauerausstellung knüpft auch das praktische Bildungsangebot des Hauses der Natur draußen im Wald an. FürKindergartengruppen und Schulklassen bietet das Haus der Natur ab sofort drei Workshops. Für Einrichtungen aus dem Bonner Stadtgebiet ist die Teilnahme kostenlos. Darüber hinaus gibt es offene Aktionen im Stadtwald und Führungen durch die Dauerausstellung für Familien, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Handicap. Das komplette Halbjahresprogramm mit allen Veranstaltungen bis Ende des Jahres ist absofort auf der neuen Website des Haus der Natur verfügbar: https://haus-der-natur.bonn.de

 

Umbau und Neuausrichtung zur Stärkung des UNO-Standortes Bonn

Der Umbau und die inhaltliche Neuausrichtung des Hauses der Natur wurden durch den Bund im Rahmen seines Zukunftsinvestitionsprogramms „Stärkung des VN-Standortes Bonn“ gefördert. Die Förderzusage erhielt die Stadt 2016. Anfang 2017 schloss das Haus für die Bauarbeiten seine Türen. In den darauffolgenden Jahren ist das Haus der Natur umfangreich modernisiert und erweitert worden. Für die Barrierefreiheit wurde ein Aufzug eingebaut, und die bislang fehlenden sanitären Anlagen wurden ergänzt. Das Haus verfügt heute außerdem über einen großenMultifunktionsraum sowie einen kleineren Seminarraum. Beide können für Veranstaltungen zu den Themen Bildung für nachhaltige Entwicklung, Naturschutz oder Nachhaltigkeit gebucht werden. Insgesamt kostete die Neugestaltung des Hauses rund 1,8 Millionen Euro, davon konnte rund eine Million Euro über die Fördermittel finanziert werden. Bei der Neukonzeption der Dauerausstellung und des umweltpädagogischen Programms halfen der Bundesstadt Bonn als Trägerin des Hauses der Natur zahlreiche Partner: Der Förderverein unterstützt das Team finanziell und fachlich. Das Regionalforstamt Rhein/Sieg-Erft hilft beim Betrieb des Hauses der Natur mit einer Personalstelle. Zudem hat es ein interaktives Landschaftsmodell im Foyer des Hauses bereitgestellt.Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hat das Ausstellungsmodul zum Thema „Wälder global“ finanziert. Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig hat für die Dauerausstellung zahlreiche Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt. Außerdem ist das Haus der Natur eines der vier Naturparkzentren des Naturparks Rheinland.

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