Vill ze Laache, Schunkele un ze Luure für Ü-50 Karnevalisten

(Viel zu Lachen, Schunkeln und zu Gucken für Ü-50 Karnevalisten)

 

Die Ü-50 Karnevalsparty, die an diesem Wochenende im katholischen Pfarrsaal in Röttgen stattfand, war eine gelungene Mischung aus nostalgischen Tönen, flotten Gardetänzen, humorigen Büttenreden, königlichen Besuchen sowie einem Überraschungsgast aus der Nachbarschaft, der eine persönliche Auszeichnung mit im Gepäck hatte.

 

Nach dem gemütlichen Kaffeetrinken, bei dem die kostümierten Jecken Zeit für ein Schwätzchen ( Kölsch: Verzällche, Klaaf) hatten, nahm die Party mit humorvollen Büttenreden von Ulrike Schneider und Gisela Krebs an Fahrt auf. Während Ulrike Schneider über ihre Erfahrungen als Klofrau schwadronierte, ließ Gisela Krebs die Jecken am Ungemach eines Strohwitwers teilhaben, der „das bisschen Haushalt“ zwei Wochen lang alleine wuppen muss.

 

Höhepunkt der Veranstaltung war der Einzug des Röttgener Kinderprinzenpaares, die von ihrer Prinzengarde Weiß-Rot Röttgen begleitet wurden. Prinz Simon I. und Lilli II. eroberten die Herzen ihrer närrischen Untertanen im Sturm mit ihrem natürlichen Charme und ihrer Rede ans Volk. Dass beide nicht nur rhetorisch, sondern auch physisch fit sind, zeigten sie beim gemeinsamen Tanz mit der Prinzengarde, in der sie beide Mitglied sind. Mehr noch: Prinz Simon I. hatte sich bereits am gleichen Morgen –noch bevor er sich seinen monarchischen Tagespflichten widmete- den Regionalmeistertitel in seiner Altersklasse im 400-Meter Freistil-Schwimmen erkämpft. Damit nähert er sich in ersten Schritten seinem zuvor erklärten Ziel an „einmal Olympiasieger im Schwimmen zu werden.“ Freuen durften sich die Tänzerinnen und Tänzer der Prinzengarde. Als Dank für die zahlreichen gemeinsamen Auftritte und "dafür, dass ihr euch geduldig immer das Gleiche von uns anhört" verteilte das Prinzenpaar an alle liebevoll zusammengestellte Tütchen mit leckeren Naschereien.

 

Eine besondere Auszeichnung für das Kinderprinzenpaar hatte Überraschungsgast und Oberbürgermeister der Stadt Bonn Ashok Alexander Sridharan im Gepäck, der sich als knatschverdötschter Karnevalsjeck outete. In einer kurzen Ansprache würdigte das karnevalistische Engagement des Kinderprinzenpaares. „Die beiden bringen beste Voraussetzungen mit einmal Prinz und Bonna zu werden“, sagte er und überreichte ihnen die persönliche Spange des Oberbürgermeisters als Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung.

 

Gute Laune brachte auch der Bönnsche Hochadel mit in den Pfarrsaal. Prinz Thomas I. und Bonna Anne-Christin I. sorgten für königlichen Glanz. Der Prinz, der in Karlsruhe geboren und als Imi* keinen närrischen Stammbaum vorweisen kann, hat dennoch in Bonn Wurzeln geschlagen und wie er sagt: „…eine rheinische Blutwäsche erfahren.“ Und weiter: „Ich habe den Bonner Karneval schätzen und lieben gelernt. Die Verbindung von Menschen, Musik, Tanz und Fröhlichkeit macht den Karneval aus und ist ein einzigartiges Lebensgefühl.“ Genau deshalb besuche das Prinzenpaar auch gern kleine Veranstaltungen wie die in Röttgen. „Denn Karneval ist nicht nur eine einzige große Party, es lässt sich traditionell genauso gut auch im Kleinen zusammen feiern.“ Sätze, die Bonna Anne-Christin I. stolz auf ihren Prinzen machen. Die gebürtige Bonnerin hat das Karnevalsvirus quasi mit der Muttermilch aufgesogen und ist von Kindesbeinen an Mitglied im Damenkomitee Lustige Bucheckern in Endenich.

 

Balsam för et Hätz der Ü-50-Jecken hatte der Kölner Kaschemmensänger Günter Missenich dabei. Mit seinem Quetschebüggel (Ziehharmonika) und Liedern wie Am Dom zu Köln, Heidewitzka Herr Kapitän, Du darfst mich lieben für drei tolle Tage, Ich bin ene kölsche Jung und viele andere mehr schlug er nostalgische Töne an. Begeistert schunkelten, klatschten und sangen die „Altkarnevalisten“ textsicher die Lieder aus ihrer Jugendzeit mit.

Last but not least tanzte das Damenballett der Prinzengarde Weiß-Rot Röttgen, die Knöddelsfööß*. Als Hofdamen des Kinderprinzenpaares begeisterten sie nicht nur mit ihrer stilechten Kleidung sondern auch mit einem zeitgenössischen Menuett und anderen Tänzen.

 

Ein besonderer Dank ging an den Festausschuss Röttgen Ückesdorf, der die Veranstaltung traditionsgemäß unterstützt und, aufgrund des altersbedingten Ausscheidens der langjährigen Organisatorinnen Sophi von Loe und Änne Sommerhäuser,  diesmal auch erstmalig komplett organisierte.

 

*Imi: unechter Kölner oder Bonner im Gegensatz zum echten, eingeborenen Kölner oder
          Bonner

*Knöddelsfööß: ein zusammengesetzter Begriff aus - Knöddel = Knoten und
                                                                                                      Fööß = Füsse, was soviel wie 
                                 verknotete Füße bedeutet.

 

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