Geschafft: Rot-Weiß-Röttgen tauscht Asche gegen Kunstrasen - Einweihungsfeier mit großer Publikumsresonanz

Nach achtmonatiger Bauzeit wurde der Röttgener Kunstrasenplatz am Samstag, 7. Juli 2018, von Oberbürgermeister Ashok Sridharan und dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister Wolfgang Maiwald offiziell eingeweiht. Das Spiel der C-Jugend des Sportvereins Rot-Weiß Röttgen (RWR) gegen eine Schulmannschaft der Schlossbachschule gehörte ebenso zum offiziellen Programm wie das anschließende

Spiel der Herrenmannschaft des Vereins gegen eine Mannschaft von Ehemaligen. Zuvor gab es von Vereinsseite Ehrungen langjähriger, verdienter Mitglieder sowie Fußballspiele der C-, D-, E- und F-Jugend. Zudem ehrte der Fußballkreis Bonn, der Fußballverband Mittelrhein und der Deutsche Fußballbund den ersten Vorsitzenden von Rot-Weiß Röttgen, Peter Altendorf, für sein herausragendes Engagement im Verein und belohnten ihn mit der Berufung in den „Club 100“ des DFB.

 

Der Röttgener Kunstrasen ist der18. Platz, den die Stadt Bonn am Wochenende offiziell einweihte. Die Bauzeit des Platzes betrug acht Monate, wobei das Großspielfeld bereits nach vier Monaten fertig gestellt war. Entstanden ist neben dem Spielfeld eine Streetballanlage, deren Realisierung vor allem, dem jetzigen stellvertretenden Ministerpräsidenten des Landes NRW und dem Ur-Röttgener Joachim Stamp am Herzen lag. Er machte sich für die Verlegung des Basketballfeldes stark, das ursprünglich für den Kurfürstenspielplatz vorgesehen war aber aufgrund von Anwohnerbeschwerden dort nicht etabliert werden konnte. Zudem wurde die vorhandene Weitsprunganlage umgebaut, die Flutlichtanlage erneuert und mit modernen blendungsarmen Scheinwerfern ausgestattet, die Entwässerungseinrichtung wurde komplett erneuert und die vorhandene Boulefläche erhielt einen neuen Tennenbelag.

Auf Bonns Fußballplätzen tut sich was“, sagte Oberbürgermeister Sridharan bei der Einweihung. In Röttgen investierte die Stadt 950 000 Euro in den großen Platz. „Das ist viel Geld, aber auch gut investiertes Geld, denn der neue Platz bietet den Nutzerinnen und Nutzern optimale Bedingungen für Training und Spielbetrieb“, so Sriharan weiter. Das zusätzlich errichtete Kleinspielfeld finanzierte der Verein durch von 2012 an angesammelte zweckgebundene Rücklagen und der Unterstützung des Fördervereins Kunstrasen Röttgen. Insgesamt kamen so 88 000 Euro zusammen, davon steuerte der Förderverein 50 000 Euro Spendengelder bei, darin enthalten sind 19 000 Euro aus dem gemeinsamen Sponsorenlauf von Schlossbachschule und CvO. 38 000Euro stammen aus den Rücklagen des Sportvereins. Eine tolle Leistung auf die alle Beteiligten zu Recht stolz sein können. Joachim Stamp dazu: „Der Sponsorenlauf der Schulen, die Arbeit des Fördervereins, das Vereinsengagement und die große Spendenbereitschaft der Bevölkerung sind tolle Leistungen eines ganzen Dorfes, auf die wir stolz sein dürfen.“

 

Kunstrasen zeigt schon jetzt Wirkung

Hauptnutzer des Platzes sind der SV Rot-Weiß-Röttgen, Polonia Bonn und die benachbarten Schulen. Darüber hinaus wird der Sportplatz von den Fußballern des Betriebssport-Kreisverbandes Bonn/Rhein-Sieg genutzt.

 

Die alte Tennenlaufbahn musste aus Kostengründen zurückgebaut werden, die nachträgliche Ergänzung einer Rundlaufbahn bleibt aber möglich. Laut Stamp besteht die Chance für eine Einplanung der Laufbahn im Haushaltsplan der Stadt Bonn 2019/20, so dass sie noch in diesem Jahrzehnt verwirklicht werden könnte.

 

Vorerst aber sind alle happy über die grüne Kunstrasenpracht, die ein weiteres Abwandern der Spieler zu Nachbarvereinen stoppen soll. Tatsächlich nimmt in der kommenden Saison auch wieder eine B-Jugendmannschaft mit 18 Spielern am Kampf um die Meisterschaft teil. „So können wir im nächsten Jahr endlich die entstandene Lücke zur A-Jugend schließen“, freut sich Peter Altendorf.

DFB nimmt Altendorf in den „Club der 100“ auf

Im Rahmen der Einweihungsfeier wurde dem im Verein RWR langjährig ehrenamtlich Engagierten Peter Altendorf eine besondere Ehre vom Fußballkreis Bonn, dem Fußballverband Mittelrhein und dem DFB zuteil: Stellvertretend für die über 1,7 Millionen ehrenamtlich Tätigen in deutschen Amateurfußballvereinen ist Peter Altendorf für ein Jahr Mitglied des „Club 100“ des DFB. Altendorf wurde als einer von bundesweit 280 Kreissiegern des DFB-Ehrenpreises ausgewählt. Bewertungsgrundlage ist der außerordentliche Einsatz im ehrenamtlichen Bereich in den vergangenen drei Jahren. „Diesen Einsatz hat Peter Altendorf als erster Vorsitzender des SV Rot-Weiß-Röttgen zweifelsfrei gezeigt“, sagte der Kreisvorsitzende Jürgen Bachmann in seiner Laudatio. „Er kümmerte sich in den vergangenen drei Jahren ganz wesentlich um die Integration von Flüchtlingen in Röttgen, und trieb daneben den Bau des Kunstrasenplatzes entscheidend voran.“ Altendorf war darüber hinaus 27 Jahre lang (1973-2000) Jugendtrainer, bekleidete 25 Jahre lang das Amt des Jugendleiters (1976-2001), war 9 Jahre als Geschäftsführer der Jugendspruchkammer Bonn tätig und widmete 33 Jahre der Vorstandsarbeit: ab 1985 als Geschäftsführer dann als zweiter Vorsitzender und ab 2004 als erster Vorsitzender des Vereins. Als Kreisehrenamtssieger wurde Peter Altendorf bereits im Frühjahr 2018 durch den Fußballverband Mittelrhein zu einem "Danke-Wochenende" eingeladen, in dessen Rahmen verschiedene Vorträge, aber auch Arbeitsphasen enthalten waren.

 

Nun kam der Fußballkreis Bonn noch einmal persönlich nach Bonn, um „Danke“ zu sagen. Im Gepäck hatten der Kreisvorsitzende Jürgen Bachmann und der 2. Vorsitzende des Kreises, Uwe Scheifgen, das DFB-Vereinsgeschenk- zwei Mini-Tore und fünf Adidas-Fußbälle. Altendorf selbst darf sich darüber hinaus auf die offizielle Ehrungsveranstaltung der "Club 100-Mitglieder" freuen, die im Rahmen eines Länderspieles im Herbst stattfinden wird.

 

Neben dem tollen Engagement von Peter Altendorf hob Bachmann die allgemein wichtige Bedeutung des Ehrenamtes explizit hervor. Klar sei auch: Peter Altendorf ist keine Ausnahme, jeder Verein kennt und hat sie - die Ehrenamtlichen, ohne die kein Verein funktioniert, kein Kindertraining angeboten und kein Fußballspiel stattfinden könnte.

Ehrenmitgliedschaft für Stamp und Wicht

All das weiß auch Peter Altendorf und ehrte seinerseits Joachim Stamp, Thomas Wicht und Helmut Bendner für ihre Verdienste und die langjährige Treue zum Verein. Joachim Stamp hat von Kindesbeinen an bis in die Seniorenmannschaft für Rot-Weiß Röttgen gekickt und ist nunmehr seit 41 Jahren Vereinsmitglied.

 

Mit der C-Jugendmannschaft habe er die größten Erfolge feiern können: zweimal in Folge C-Jugendmeister und ebenfalls in der C-Jugend den Gewinn des Internationalen Pokals der Stadt Bonn. Als Seniorenspieler war er maßgeblich der Gründung einer zweiten Mannschaft beteiligt gewesen. „Berühmt berüchtigt für seine Überredungskünste konnte Stamp Helmut Bendner als Trainer für ein halbes Jahr gewinnen. „Letztendlich wurden es dann sage und schreibe 15 lange Jahre, für die auch der Verein dankbar ist“, plaudert Altendorf aus dem Nähkästchen. Die Ehrenmitgliedschaft im Verein erhielt Stamp insbesondere für seinen Einsatz über die aktive „Fußballkarriere“ hinaus. „ Joachim war immer für den Verein da, hat sich der Probleme angenommen und sich zuletzt in außerordentlicher Weise für die Realisierung des Kunstrasenplatzes Politik und durch die Gründung des Fördervereins Kunstrasen Röttgen eingesetzt“, so Altendorf. Gemeinsam mit Kurosch Balali und Bernd Marberg bildete Stamp den Vorstand des Fördervereins.

 

Die Ehrenmitgliedschaft erhielt auch Thomas Wicht. Er ist seit 40 Jahren Vereinsmitglied, spielte in jungen Jahren ebenfalls für RWR bis er nach einer ernsten Verletzung ins Schiedsrichterlager wechselte. Thomas Wicht schaffte es als Schiedsrichter bis in die Bundesliga, war im FIFA-Kader der Schiedsrichter und hat die Schiedsrichterausbildung beim DFB geleitet. Jetzt pfeift er nur noch Spiele der Kreisklasse und achtete beim Abschussspiel des Tages der Herrenmannschaft gegen die Ehemaligen auf Fair play.

 

Für die Mitorganisation der Feierlichkeiten dankte Altendorf ganz besonders allen Vereinsmitgliedern für den aktiven Einsatz im Catering und den Vorbereitungen, dem Festausschuss für das Equipment an Gläsern, Tassen, Tellern und Besteck sowie der Freiwilligen Feuerwehr Röttgen für die Überlassung und das Aufstellen der Pavillons. Last but not least dankte er der Band Spack ft. Marius Mayer bestehend aus den eigenen Fußballtrainern Michael Mayer, Marius Mayer und Arthur Jansen für die mitreißende Livemusik.

Weitere Fotos in der Mediathek.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0