Trauer um Anna Maria Esser: Sie war die gute Seele vieler Vereine in Röttgen

Anna Maria Esser: Ehrenmitglied der freiwilligen Feuerwehr Röttgen seit 1996
Anna Maria Esser: Ehrenmitglied der freiwilligen Feuerwehr Röttgen seit 1996

Anna Maria Esser ist tot. Sie verstarb am 31. Januar 2018 im

Alter von 77 Jahren. Mit Anna Maria Esser verlässt eine Ur-Röttgenerin die Gemeinde, die hier geboren, aufgewachsen und alt geworden ist. Zeitlebens war Annemarie -wie sie stets genannt wurde- eine treibende Kraft für die Brauchtumspflege sowie für ein offenes und respektvolles Miteinander der Vereine im Ort.

 

Von 1990 bis 2002 lenkte sie als erste Vorsitzende die Geschicke des Festausschuss Röttgen Ückesdorf, der heute wie damals Traditionsfeste wie Kirmes, Karneval, Martinszug u.v.m. für Röttgen und Ückesdorf organisiert. Unter ihrem Vorsitz wurde der Festausschuss, der bereits 1970 gegründet worden ist, zum eingetragenen Verein. Erstmalig führte Frau Esser in ihrer Amtszeit den „Tag der Vereine“ ein, bei dem sich alle hiesigen Vereine der breiten Öffentlichkeit vorstellen konnten. Eine Initiative, die der Festausschuss nach längerer Pause, im vorletzten Jahr erfolgreich wieder aufgegriffen hat.

 

Engen Kontakt und gegenseitige Unterstützung bei Veranstaltungen pflegte sie als Vorsitzende des Festausschusses – und auch später noch- zur freiwilligen Feuerwehr Röttgen, in der sie seit 1996 Ehrenmitglied war.

 

Besonders am Herzen lag Annemarie Esser als echter Rheinländerin der Karneval. 1981 stellte Frau Esser gemeinsam mit ihrer Tochter Cornelia eine Kindertanzgruppe auf die Beine, aus der sechs Jahre später (1987) die Prinzengarde Weiß-Rot-Röttgen e.V. hervorging. Auch hier übernahm Frau Esser das Amt der ersten Vorsitzenden und war 10 Jahre lang die gute Seele des Vereins, die sie auch bis zum Schluss als Ehrenmitglied blieb. Für ihre besonderen Verdienste erhielt Frau Esser noch im November 2017 die Ehrennadel in Gold mit Rubinen als höchste Auszeichnung der Prinzengarde. Viele Jahre lang war der Keller von Annemarie Esser Treffpunkt für Röttgener Karnevalsjecken. Hier traf man sich zum Feiern, zum Röschen basteln für die Karnevalswagen und hier gab sie nach einer Tanzeinlage einer Hand voll Männer den Anstoß zur Gründung eines Männerballetts. Resultat ihrer ermutigenden Worte ist das Röttgener Männerballett „Bodo und die Ballermänner“.

 

„Ein bisschen mehr Leben“ wollte Annemarie Esser mit der Gründung der Senioren-Maiköniginnen 1991 in den Ort bringen. Eine ausgediente Tradition des Junggesellenvereins, der jedes Jahr ein junges Mädchen aus dem Ort zur Maikönigin kürte, inspirierte sie dazu. Zur Abwechslung sollten jedoch die Seniorinnen als Maiköniginnen in den Fokus rücken. 25 Jahre lang trafen sich die Seniorinnen regelmäßig und wählten jedes Jahr eine neue Maikönigin. Zwei Mal wurde Anna Maria Esser diese Ehre zuteil –zuletzt im Jahr 2015. Mit ihrem Tod verlieren die Seniorinnen ihre letzte amtierende Maikönigin.

 

Das harmonische Zusammenwirken der Vereine für einen lebens- und liebenswerten Ort waren ihr stets ein großes Anliegen. Annemarie Essers Herz schlug ihr Leben lang für den Ort, in dem sie aufgewachsen ist, gelebt hat und dessen Vereinsleben sie maßgeblich geprägt hat.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0