Kommt der Röttgener Kunstrasenplatz mit Kurzstrecken- oder Rundlaufbahnen?

In Sachen Sportplatz bleibt es spannend in Röttgen. Wird es eine große Lösung mit Tartanbahnen rund um den geplanten Kunstrasenplatz geben oder eine Umgestaltung, die den Fußball favorisiert ?

 

Am 24.1. werden der Bezirksverwaltung in ihrer Sitzung drei Vorschläge zur Umgestaltung des Röttgener Sportplatzes vorgelegt: Variante I sieht vor neben dem Kunstrasenplatz (Gesamtkosten rund 700 000 €) ein zusätzliches Kleinspielfeld zu realisieren, wobei der Sportverein Rot-Weiß Röttgen gemeinsam mit dem Förderverein Kunstrasen e.V. für die Kosten des Kleinspielfeldes in Höhe von 100 000 € aufkommen. In Variante II könnte eine 100-Meter-Tratanbahn mit angegliederter Weitsprunggrube neben dem Fußballfeld (rund 870 000 €) sowie das Kleinspielfeld auf Kosten der Vereine realisiert werden. Und in Variante III, die mit 940 000 € gleichzeitig die teuerste ist, sollen zwei Kunststoffbahnen rund um den Sportplatz angelegt werden. Aus Platzgründen müsste dann das Kleinspielfeld entfallen.

 

Das Projekt „Kunstrasen für Röttgen“ erfreut sich breiter Unterstützung. Mit einer großzügigen Einlage des Sportvereins (25 000 €) sowie der Arbeit des Fördervereins Kunstrasen Röttgen e.V. konnten erhebliche Spendengelder generiert werden. Auch die beiden Schulen vor Ort – die Schloßbachschule und das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium (CvO)- machten sich zu Beginn des letzten Schuljahres mit einem Sponsorenlauf für die Umgestaltung des Sportplatzes stark. Dabei war es jedoch ein dringender Wunsch der Schulen die Rundlaufbahnen um den Platz zu erhalten. Der Röttgener Sportplatz wird von den Schulen regelmäßig für den Leichtathletikunterricht genutzt. Natürlich sehe man einen Kunstrasenplatz als Bereicherung an, ein Wegfall der Rundlaufbahnen stelle jedoch einen

erheblichen Verlust hinsichtlich der Unterrichtsmöglichkeiten und der Unterrichtsqualität

dar, heißt es in einer Presseerklärung des CvO. Zumal dem CvO in der Außenanlage der Schule bereits eine Kurzlaufstrecke zur Verfügung steht, wäre mit einer weiteren Kurzlaufbahn auf dem Röttgener Sportplatz nicht gedient. Außerdem spiele der Sportunterricht am CvO eine wichtige Rolle, weil es sich um ein Ganztagsgymnasium handelt.

 

Nach Ansicht der Stadt, könne das Gymnasium ab Frühjahr den Leichtathletikunterricht auf die Sportplätze in Endenich oder auf dem Brüser verlagern. Die Erklärung, die Kosten für den Schülertransport (jeweils rund 70 €) aus dem Etat des Schulamtes zu decken, muss Eltern und Schülern des CvO jedoch eher wie eine Farce vorkommen. Hatte die Stadt doch vor nicht allzu langer Zeit den Pendelbus zum Hardtberg-Gymnasium, mit dem das CvO eine enge Oberstufenzusammenarbeit vereint, aus Kostengründen ersatzlos aus dem Etat gestrichen.

 

Der Ortsverbandsvorsitzende der CDU Peter Spyra fordert daher keine halben Sachen zu machen: „Wenn das CvO in Zukunft mit dem Bus zu anderen Sportplätzen fahren muss, dann wird dadurch der Sportunterricht unnötig erheblich verkürzt, was voll auf Kosten der Schülerinnen und Schüler geht. Das finde ich nicht akzeptabel. Leichtathletikunterricht sollte nicht im Bus, sondern auf der frischen Luft stattfinden. Das war bisher für das CvO möglich und sollte es auch in Zukunft bleiben.“ Auch Gabi Mayer, Sport-Sprecherin der SPD-Fraktion fordert die Verwaltung auf, ein Konzept zu entwickeln, wie auch die Leichtathletikanlagen für die Vereine und die Schulen auf einen modernen Stand gebracht werden könnten. Die Suche nach finanziellen Lösungen, die den Erhalt einer Rundlaufbahn in Betracht zieht, müsse deshalb vorrangige Aufgabe der Verwaltung sein. Schließlich bestehe der Bonner Sport nicht nur aus Fußball. „Denkbar wäre, die von der Leichtathletik genutzten Teile der Sportanlagen schrittweise und im Anschluss an die Rasenflächen zu sanieren“, schlägt Fenja Wittneven-Welter, stellvertretende sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion vor.

 

Optimistisch stimmt, dass neben der Kunstrasenplatz-Initiative auch die CDU Röttgen und der örtliche FDP-Stadtverordnete Dr. Joachim Stamp sich einhellig für die große Lösung einsetzen. Bleibt zu hoffen, dass es bis zur Sitzung der Bezirksverwaltung auch konkrete und umsetzbare Finanzierungsvorschläge gibt.

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