Prinzengarde Weiß-Rot-Röttgen startete mit dem Vereinsfest in ihre 30ste Session

In gewohnter Manier läuteten die Rheinländer in Bonn, Köln und anderswo am 11.11. die fünfte Jahreszeit ein. Üverall wore de Jecke op dr Strooß am fiere! Und in Röttgen-Ückesdorf? Nix zu sin. Wer aber meint, dass Karnevalsanfang sang und klanglos an Röttgen und Ückesdorf vorüberzieht, hat nicht mit der Prinzengarde Weiß-Rot- Röttgen gerechnet! Die nämlich hatte am Samstag alle Mitglieder zu ihrem alljährlichen Vereinsfest ins Gemeinde-zentrum der evangelischen Kirche in Röttgen eingeladen. Klar, dass es hier karnevalistisch zuging.

 

Willi Juchem, erster Vorsitzender des Vereins, freute sich sichtlich in dem proppenvollen Saal die Tanzgruppen der Röttgener Prinzengarde anmoderieren zu können. „Unsere Prinzengarde geht jetzt in die 30ste Session“, verriet er dabei stolz. Nichtsdestotrotz konnten sich die zahlreichen Mitglieder als erste davon überzeugen, dass die lange Vereinsgeschichte bei den Aktiven keine Spur von Abnutzungserscheinungen hinterlässt. Ob Garde, Knöddelsföös oder das Männerballett Bodo und die Ballermänner die Premiere-Vorführungen

ihrer neuen Tänze waren durchweg geschmeidig, spritzig, jeck!

 

Nicht nur die Stars auf der Bühne, auch die Betreuer und TrainerInnen der einzelnen Tanzgruppen sind nach wie vor mit Feuereifer und Spaß bei der Sache. So ist Garde-Trainerin Claudia Lindner schon von klein an vom „Mariechenfieber“ infiziert, sagt sie. Von 1979 bis 1990 tanzte sie selbst als Funkenmariechen, bevor sie als Trainerin die Garde im Verein übernahm. Seither denkt sie sich für jede Session neue Choreografien aus und übt sie mit den Kindern und Jugendlichen ein. „Mir ist wichtig, dass die Kinder Spaß dabei haben. Deshalb halte ich die Trainingseinheiten immer sehr spielerisch und vor allem zwanglos. Wenn`s mal nicht so läuft und die Kinder partout nicht zu motivieren sind, dann gibt es halt mal eine Spielstunde zwischendurch“, erzählt sie. Den Darbietungen, der in unterschiedliche Altersstufen eingeteilten, Garde tut dies keinen Abbruch. Die Garde- und Showtänze fluppten an diesem Nachmittag einwandfrei. Und auch auf das Outfit der Kinder als Mariechen oder Tanzoffizier sowie auf die unterschiedlichen Kostüme, die bei den Showtänzen zum Einsatz kommen, legen Betreuer und Trainer großen Wert. "Hier wird so lange an den Kostümen rumgenäht, bis sie perfekt sitzen", versichern sie. Gleiches gelte für das Make-up, das stets individuell auf die Garde und Showtänze abgestimmt wird.

 

Allerdings sei die Garde in diesem Jahr studienbedingt und durch den Wegzug einiger Familien etwas geschrumpft, bedauert Willi Juchem. „Zwar gibt es auf der anderen Seite auch Neuzugänge. Wir wehren uns aber nicht, sollten sich noch weitere interessierte Jungen und Mädchen melden“, rührt er noch mal schnell die Werbetrommel.

 

Von Anbeginn der Vereinsgründung 1987 als Jugendbetreuerin mit dabei ist Anita Thomas. „Die Prinzengarde ist einfach eine tolle Truppe“, sagt sie. Die lockere und familiäre Atmosphäre sowie der enge Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen seien für sie die Hauptgründe, warum sie dem Verein so lange treu geblieben ist und auch weiterhin bleibt.

 

Neben der Jugend zeigten auch die Damen- und Männertanztruppe was in ihnen steckt. Während die Knöddelsfööß mit ihren selbstgenähten Kleidern im rot-weißen Streifenlook mit stylischem Rüschenkragen und einer ausgefeilten ruhigen Choreografie begeisterten, setzten die Ballermänner auf roten Satinrock mit schwarzem Spitzenoberteil, gelber Fliege und neckischem Höötchen auf blonder Zopfperücke. Tänzerisch zeigten sich sie sich gewohnt kraftvoll und dynamisch.

 

Jeder gute Rheinländer weiß: Im Karneval geht nichts ohne Orden. So auch hier nicht. Der neue Orden der Prinzengarde Weiß-Rot-Röttgen wurde offiziell vorgestellt und an verdiente Mitglieder und Gäste verliehen. Die Ehrenvorsitzende und Gründerin der Prinzengarde Annemarie Esser freute sich als Erste über den neuen Orden, der in diesem Jahr übrigens vom Busfahrer der Prinzengarde, Dirk Goebel kreiert wurde. So verwundert es nicht, dass in der Mitte des sternförmigen Ordens ein mit Funkenmariechen vollbesetzter Bus zu sehen ist. „Jedes Mitglied darf Vorschläge für die Gestaltung des Ordens machen, Dirks Entwurf machte in diesem Jahr das Rennen“, erklärt Juchem die Entstehung der Orden.

Die musikalische Pausenunterhaltung bestritt die Gesangs- und Coverband  "Emotions vom Rhing". Das Duo Walter Puhl und Heinz Schmidt überzeugte mit neuem und altbekanntem kölschem Liedgut  sowie Deutsch-Schlagern, zu denen die einen begeistert das Tanzbein schwangen, während die anderen   sich am reichhaltigen Buffet stärkten.

 

Spätestens nach dem Vereinsfest ist klar: die Prinzengarde Weiß-Rot-Röttgen ist eine gut durchorganisierte, familiäre Truppe, die auch zum Start in ihre dreizigste Session bestens gerüstet ist.

 

Fotos vom Vereinsfest gibt es hier.

 

Interessierte können über www.weiss-rot-roettgen.de Kontakt zu sämtlichen Tanzgruppen der Prinzengarde aufnehmen.

 

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