Bau des Kunstrasenplatzes für Röttgen in weite Ferne gerückt?

Kommt er nun 2017 oder kommt er nicht – der Kunstrasenplatz für Röttgen?

 

In einer Sitzung des Sportausschusses kündigte die Stadtverwaltung neulich zum Entsetzten aller an, dass sich die Planungen für die Kunstrasenplätze verzögern. So seien in den Jahren 2017 und 2018 nur jeweils zwei neue Plätze realisierbar, wobei immerhin die beschlossene Reihenfolge (2017 Graurheindorf und Wesselheideweg und 2018 Röttgen und Mehlem) eingehalten werde.

 

Die Ankündigung der Verwaltung ist für alle Spendensammler, die mit viel Herzblut und großem Engagement den geforderten Eigenanteil zum vorzeitigen Bau des Kunstrasenplatzes (für den Röttgener Sportplatz liegt er bei 75 000 Euro) zusammengebracht hatten, ein Schlag ins Gesicht. Und auch diejenigen, die Aktionen wie den großen Sponsorenlauf von Schlossbachschule und CvO zugunsten des Sportplatzes unterstützt haben sind sauer. Nicht zuletzt ist die Verzögerung des Baus auch mit finanziellen Einbußen der Sportvereine bis hin zu Existenzängsten verbunden. „Für uns bedeutet ein weiterer Aufschub das Aus in der Fußball-Jugendarbeit. Die E- und F- Jugend werden wir vielleicht auch auf einem Ascheplatz noch halten können, aber ab der D-Jugend wird die Decke dünn. Schon jetzt sind viele Jugendliche in Nachbarvereine abgewandert“, schildert Peter Altendorf, 1. Vorsitzende von Rot-Weiß Röttgen e.V. die Situation. Darüber hinaus moniert er die mangelnde und sprunghafte Informationspolitik durch das Sportamt, die auch dem Verein die nötige Planungssicherheit entziehe.

 

Auch Röttgens Stadtverordneter und Vorstandsmitglied des Vereins Kunstrasen Röttgen Joachim Stamp ist fassungslos ob dieser Ankündigung der Verwaltung. Stamps Reaktion, der mit dem Versprechen der Kunstrasen komme 2017, bei den Bürgerinnen und Bürgern im Wort steht, ist entsprechend scharf: „Die Ankündigung, den Umbau des Sportplatzes zu verschieben, kann und werde ich nicht akzeptieren. Ich habe den Beschluss durchgesetzt, dass der Röttgener Platz umgebaut wird und die dafür notwendigen Mittel stehen bereits im

Haushalt. Die Verwaltung kann nicht eigenmächtig die Umsetzung verweigern. Das entscheidet immer noch die Ratsmehrheit. Der Platz wird 2017 gebaut. Das ist eine Frage der Glaubwürdigkeit der Bonner Kommunalpolitik und der Verwaltung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Ich gehe davon aus, dass dies in wenigen Tagen auch öffentlich klargestellt wird."

 

Immerhin steht er mit seiner Kritik nicht alleine da. Auch die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn hält diese Situation für nicht hinnehmbar. Die sportliche Sprecherin der Fraktion Gabi Mayer kritisiert: „Wir erwarten von der Verwaltung, dass sie Transparenz herstellt. Es sind ja nicht die ersten Kunstrasenplätze, die in Bonn gebaut werden. Da haben wir doch schon Erfahrungen gesammelt.“ Zunächst müsse nun ein belastbarer Zeitplan mit konkreten Meilensteinen von der Planung über die Ausschreibung bis zur Realisierung der neuen Kunstrasenplätze für Politik und Vereine präsentiert werden. Zudem seien die Vereine regelmäßig, am besten monatlich über den Stand der Arbeiten zu informieren. „So sind auch Fehlinformationen und Gerüchte zu verhindern, die im Nachhinein nur zu Enttäuschung und Verärgerung bei den Vereinen sowie den Sportlerinnen und Sportlern führen.“

 

Offensichtlich ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen und auch Joachim Stamp kündigt in den kommenden Tagen Klärung an.

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