Röttgener Kinder helfen bei der Fertigstellung ihres Kurfürstenspielplatzes

In Gummihosen und –stiefeln matschfest verpackt halfen zahlreiche Röttgener Kinder eifrig mit beim Endausbau des Kurfürstenspielplatzes im Neubaugebiet Am Hölder. Gerd Busch vom Amt für Stadtgrün war begeistert von der großen Anzahl der großen und kleinen Helfer, die sich trotz des trüben Wetters nach draußen trauten, um an der Gestaltung ihres Spielplatzes mitzuwirken. Vor allem die Kleinen erwiesen sich als enthusiastische Gärtner. Selbst diejenigen, die vom Spaten überragt wurden gruben unbeirrt Pflanzlöcher – zur Not auch mit den Händen. Hinterher noch schnell gegossen und ab zum nächsten Loch, Bodendecker-Weide eingesetzt, zugeschaufelt, gegossen…

 

Derweil griff die Riege der Nachwuchskünstler zu Farbe und Pinsel und verlieh dem in Form einer Krone gestalteten Karussell einen ganz persönlichen Anstrich, bei dem auch hier und da mal gekleckert werden durfte.

 

Neben den „Handwerkern“ gab es noch die Kreativabteilung. Hier dachten sich die Kinder Namensvorschläge für das Pferd aus, das die kurfürstliche Kutsche zieht. Unter sage und schreibe 17 Namen waren so phantasievolle wie Sternstaub, Spirit, Flocke oder Weiße Mähne. Erwachsene wie Kinder hatten am Ende also die Qual der Wahl, auf welchen Namen das Pferd

getauft werden sollte.

Gegen Ende der Aktion zählte Andrea Koors vom Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Bonn die Stimmen aus und verkündete den Sieger. Im Wettstreit um den Namen hatte Ferdinand die Nase vorn, dicht gefolgt von Flocke. Damit der Name nicht in Vergessenheit gerät und auch andere Kinder später wissen, dass sie auf Ferdinand reiten, werde der Name demnächst in das Pferd geschnitzt, verriet Gerd Busch noch.

 

 

 

 

Klar, dass bei einem derart arbeitsamen Nachmittag die verbrauchten Energiereserven auch wieder aufgefüllt werden müssen. Das dachten sich auch Catharina Wirtz und einige andere Mütter. Sie organisierten ein Kuchen- und Getränkebuffet, zu dem viele Anwohner etwas beitrugen und an dem sich auch jeder nach Herzenslust bedienen konnte.  Getränke stellte im Übrigen auch die von der Stadt beauftragte Landschaftsbaufirma.

 


Alles in allem war es ein konstruktiver Nachmittag, an dem die Anwohner nicht nur zufrieden Hand in Hand arbeiteten, sondern sich auch in lockerer Atmosphäre näher kennenlernen konnten. Und auch David Baier vom Amt für Stadtgrün freut sich: „Es ist schön zu sehen, wie die Kinder jetzt bei einem weiteren Mitmachtag selbst dabei mithelfen, dass ihre eigenen Ideen Gestalt annehmen.“

 

Durchweg positiv bewerteten die Eltern die Möglichkeit gemeinsam mit den Kindern, in den verschiedenen Planungsphasen bis hin zum Endausbau des Spielplatzes Einfluss nehmen zu können. So hatten die Röttgener Kinder im vergangenen November bei einem ersten Mitmachnachmittag ihre Ideen und Wünsche für einen neuen Spielplatz formulieren können. Ein Landschaftsarchitekturbüro setzte diese Ideen anschließend in konkrete Pläne um, die in einer zweiten Planungsphase den Familien vorgestellt und mit ihnen diskutiert wurden, bevor es an die Realisierung ging. Diese Art der Beteiligung habe einen hohen Stellenwert im

Spielflächenkonzept der Stadt Bonn bestätigte auch Andrea Kroos. „Denn wir möchten, dass sich diejenigen, für die der Spielplatz gebaut wird auch mit dem Resultat identifizieren können. Die Kinder sollen schließlich gern hier spielen.“ Und David Baier ergänzt, dass es für die Identifikation mit dem Spielplatz wichtig sei, die Beteiligung nicht nach der theoretischen Überlegungsphase enden zu lassen, sondern auch eine aktive Teilnahme am Gestaltungsprozess zu ermöglichen. Erfahrungsgemäß führten diese Mitmachaktionen zu einem gesteigerten Verantwortungsbewusstsein der Kinder für ihren Spielplatz.

 

„Schön wäre es, wenn wir einige Spielplatzpaten finden könnten, die zwischendurch mal nach dem Rechten sehen und uns benachrichtigen, wenn z.B. Spielgeräte defekt sind oder andere Probleme auftreten“, wünscht sich Andrea Kroos.

 

Landschaftsarchitektin Ulrike Steffen-Marquardt erklärt nochmals die Pläne
Landschaftsarchitektin Ulrike Steffen-Marquardt erklärt nochmals die Pläne

Am Hölder wurde letztendlich ein kurfürst-licher Spielplatz umgesetzt, auf dem ein Klettergerüst in Form des Jagd-schlösschens, ein Marktstand, ein Pferd mit Kutsche und andere Spielgeräte zu finden sind, die an die kurfürstliche Geschichte Röttgens erinnern. Der für die Jugendlichen geplante Streetball-Platz sowie eine Tischtennisplatte, konnten aufgrund von Lärmschutzklagen einiger Anwohner nicht realisiert werden.

 

Noch ist der Spielplatz-Bereich jedoch mit einem Bauzaun abgesperrt, denn als nächstes stehen weitere Pflanz- und Rasenarbeiten an. Sofern die Witterung mitspielt und wie bisher alles nach Plan läuft, kann der Spielplatz noch vor Weihnachten freigegeben werden. Auf gesamten 5600 qm großen Grünflächenbereich sollen 40 bis 45 Hochstämme, davon 5 große Walnussbäume, 200 Haselnuss- und weitere heimische Gehölze gepflanzt werden. Eine große Infotafel, die Auskunft über die Anpflanzungen gibt, ist ebenfalls geplant. Die Kosten für das gesamte Grünflächenprojekt belaufen sich auf circa 460 000 Euro.

 

Spielplatzpaten können sich bei Andrea Kroos, Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Bonn melden unter Tel: 0228/77 58 79.

 

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