An der Waldau röhrt der Platzhirsch

Tiefe, dröhnende Laute sind seit ein paar Tagen auf der Waldau zu vernehmen. Ein klares Zeichen dafür, dass mit den herbstlichen Temperaturen die Brunft im städtischen Wildgehege begonnen hat. Dabei buhlen die männlichen Tiere um die Gunst der Kühe.

 

Die Paarungszeit des Rotwilds beginnt, wenn die Nächte kalt werden und die Temperaturen auch tagsüber sinken. Der alte Platzhirsch und seine jüngeren Konkurrenten buhlen mit tiefen, lang gezogenen Rufen um die Gunst der Rotwildkühe. Das so genannte Röhren soll die weiblichen Tiere beeindrucken und ist vom Venusberg weit zu hören. Rund vier bis sechs Wochen dauert die Brunft an. In dieser Zeit wird der Platzhirsch wenig Nahrung zu sich nehmen und etliche Kilo Körpergewicht verlieren. Denn er ist fast ausschließlich damit beschäftigt, möglichst viele weibliche Tiere für sich zu gewinnen und sich bei vorhandener Bereitschaft mit ihnen zu paaren.

 

Der Hirsch versucht, optisch, akustisch und durch seinen Geruch Eindruck im Rudel zu machen. So können Spaziergänger auf der Waldau beispielsweise beobachten, wie der Hirsch mit den Vorderhufen scharrt. Das Tier liegt zudem in einer so genannten Brunftkuhle, in der es sich durch seinen Urin immer wieder "einparfümiert". Kämpfe kommen im Gatter nur selten vor, denn in freier Wildbahn kommen echte Konkurrenten meist von außerhalb und nicht aus dem bestehenden Rudel. Kommt es zu einer Begegnung, drohen und imponieren sich die Rivalen. Ernsthafte Kämpfe gleichstarker Tiere sind sehr selten. Das Aufeinanderprallen und das Schieben der Geweihe dient dem Kräftemessen und nicht dazu, den Gegner zu verletzen.

 

Nach der Paarungszeit des Rotwilds schließt sich kurz danach die Brunftphase im benachbarten Damwildgatter an.

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