Kurfürstenspielplatz Am Hölder: naturnah, mehrgenerationengeeignet und fürstlich

Gerd Busch und Ulrike Steffen-Marquart stellen die Planungen zum Kurfürstenspielplatz Am Hölder vor
Gerd Busch und Ulrike Steffen-Marquart stellen die Planungen zum Kurfürstenspielplatz Am Hölder vor

Röttgen. Spielen, flanieren, ausruhen, das alles und noch mehr soll ab Dezember 2016 auf dem neuen Spielplatz Am Hölder in Röttgens Neubaugebiet  möglich sein. Ein naturnaher Treffpunkt für Jung und Alt mit einem engen Bezug zum geschichts-trächtigen Röttgen soll hier entstehen. Wie die Umsetzung dieser Vorgaben konkret aussehen sollen, stellten am Montag ein Vertreter der Stadt Bonn gemeinsam mit der von der Stadt beauftragten Landschafts-architektin Ulrike Steffen-Marquart der breiten Öffentlichkeit vor Ort vor.

 

Der „Kurfürstenspielplatz“ macht seinem Namen alle Ehre. Die 5800 qm große Grünfläche soll in ihrer Anlage ganz an die Jagdleidenschaft und das verlorene Schloss von Kurfürst Clemens August (1700-1761) erinnern. Insbesondere die Klettergerüste und Spielgeräte greifen Röttgens Historie wieder auf. So lässt man  das kurfürstliche Jagdschloss in Form eines Kombinationsgerätes wieder aufleben, in dem die Kinder klettern, sich verstecken, oder auf Balken und Gummibändern balancieren können. Eine Kutsche mit Pferd, ein Marktstand, eine Krone, in der man Karussell fahren kann sowie ein weiteres kleines Kletter-Schlösschen

mit Rutsche lassen das Hofleben wieder aufleben. Die unterschiedlichen Schaukeln für Kinder jeden Alters werden mit holzgeschnitzten Pfauen und Falken dekoriert. Hölzerne Wildschweine als Sitzelemente sind nur ein Bezugspunkt zu den Tieren im Kottenforst. Bei einem Spazierweg über verschieden hohe Holzpoller, in die Tierfährten und Schrittfolgen von Rehen, Hasen und Wildschweinen eingelassen sind, können Kinder ihren Gleichgewichtssinn schulen und gleichzeitig ihr Wissen über heimische Tierarten erweitern.

 

Die vorgesehene Spielplatzfläche ist in drei Bereiche unterteilt, die sowohl für jüngere Kinder als auch für Jugendliche attraktiv sind: zwei separate Sandflächen mit altersangepassten Spielgeräten bieten Kindern von 0 bis 6 Jahren sowie für die 6 bis 12-jährigen Möglichkeiten sich frei zu entfalten. Zur Sicherheit der ganz Kleinen ist dieser Bereich als einziger mit einem Zaun umgeben. Unmittelbar an den Kleinkinderbereich angrenzend ist ein Unterstand mit einer Tisch- und Bankkombination geplant, von der aus Eltern ihren Nachwuchs bequem im Auge behalten können. Ein kleiner asphaltierter Rundweg kann als Rädchenweg oder Bobbycar-Rennstrecke genutzt werden, so dass der Spielplatz selbst bei Regenwetter für die Kleinen interessant ist.

 

Aber auch Jugendliche, die älter als 12 Jahre sind, sind auf dem Kurfürstenspielplatz willkommen. Für sie gibt es einen Bereich mit einem Streetballkorb, einer wetterfesten Tischtennisplatte sowie Bänken bzw. Sitzstufen, die zum Chillen einladen. „Um die Lärmbelästigung für die Nachbarn möglichst gering zu halten, wird der Bereich um den Streetballkorb mit einem Kunststoff Belag versehen“, erklärt Gerd Busch vom Amt für Stadtgrün. Insbesondere bei den Materialien für die Bänke und die Kletter- bzw. Spielgeräte werde man auf eine Kombination von widerstandsfähigen Rubinienhölzern und Stahl setzen, um die Unterhaltungskosten zu minimieren“, erläutert Busch weiter.

 

„Insgesamt war uns bei der Planung die naturnahe Gestaltung des Spielplatzes, die Bepflanzung mit heimischen Bäumen und Sträuchern und auch der Mehrgenerationenaspekt sehr wichtig“, betont Landschaftsarchitektin Steffen- Marquart. So sind die Spielplatzflächen in eine Wiesenlandschaft mit Kräutern und wildwachsenden Blumen intergiert, die durch heimische Hecken, schattenspendende Walnussbäume und Baumhaseln sowie Holunder aufgelockert wird. Die ausgedehnte Kurfürstenwiese lädt zum Picknicken, Frisbee-, Federball- oder Fußballspielen ein. Insgesamt führen drei asphaltierte Hauptwege, von denen schmale gepflasterte Wege zu den Spielplätzen hin abzweigen, durch das parkähnliche Areal. In der gesamten Grünanlage finden sich zahlreiche freistehende Bänke, die auch für ältere Menschen mit Rollator gut zugänglich sind. Hier und da gleichen Mauern aus Grauwackersteinen, die gleichzeitig als Sitzstufen genutzt werden können, den Höhenunterschied von 3,50 Meter im Gelände aus.

 

Die Konzeption der Grünfläche wurde von den anwesenden Bürgern mit viel Zustimmung aufgenommen. Einige sorgten sich jedoch um die Sauberkeit der Anlage, denn derzeit sei die Freifläche ein beliebter Hundeausführplatz in Röttgen. Ständer mit Hundekotbeutel sehe die Stadt jedoch nicht vor, da diese sich auch Anderorts nicht bewährt hätten, so Gerd Busch. Einig war man sich darin, dass alternativ ein Zaun um die komplette Anlage weder wünschenswert noch erschwinglich sei. Busch appellierte daher an die Sozialkompetenz der Bürger und sicherte lediglich eine entsprechende Hundeverbots-Beschilderung zu.

 

Die Kosten der Anlage belaufen sich auf rund 600000 Euro, womit man deutlich unter dem Kostenindex für dergleichen Anlagen geblieben ist.

 

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Planskizze des Kurfürstenspielplatzes
1610383ED2.pdf
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