Kamellerän in Röttgen

Den rheinischen Frohsinn vermochte am Sonntagnachmittag auch die graue Wolkendecke am Himmel nicht zu stoppen. Obwohl Petrus sich eher trübsinnig zeigte, ließ er die Röttgener Jecken immerhin nit em Rän ston. Dicht gedrängt säumten sie den Weg und forderten lautstark Kamelle, die dann auch prompt auf sie herab regneten. Mit vier großen Wagen und 16 Fußgruppen konnte der Zuglängen-Rekord vom letzten Jahr nicht eingestellt werden, dennoch hatten sich die einzelnen Gruppen wieder viele fantasievolle Kostümierungen ausgedacht. Krümelmonster, rot getupfte Glückspilze, friedvolle Drachen, grimmige Wickinger und Germanys next Top Modells zogen durch Röttgens Straßen. Selbst einen Hauch von Karneval in Venedig erlebten die Röttgener und Ückesdorfer an diesem Tag hautnah. In opulenten Rokoko-Kostümen bat eine Fußgruppe zum Maskenball.

 

Die großen Karnevalswagen deckten Themenbereiche von Nord bis Süd ab. Die Gruppe Zimmermann und Freunde trumpften mit dem einzig selbstgebauten Wagen auf. Ihr Leuchtturm geriet so hoch, dass sie eine abnehmbare Kuppel konstruieren mussten, um unter dem Torbogen des Hofes, der als Werksgelände diente, auf die Straße zu kommen. In ihrem gelben Ölzeug hätte die dazu gehörige Fußgruppe bei Regen auf jeden Fall die besseren Karten vor ihren Kollegen von der Karnevalsgesellschaft Röttgen gehabt, die in Lederkracherten und Tirolerhut auf ihrem Wagen zur zünftigen Hüttengaudi aufriefen. Die Piraten des Tennisclub Röttgen (TCR) konnten ein Entern ihres Wagens nur dadurch verhindern, indem sie ihre süße Ladung freiwillig mit beiden Händen über Bord warfen.

 

Schlusslicht und Höhepunkt war – wie immer – der Prinzenwagen. Kinderprinzenpaar Federike I. und Ludger I. sowie ihre Pagen Merit Römer und Daniel Wallrath hatten sichtlich Spaß bei ihrer Fahrt durch die jubelnde Menge. Der mit insgesamt 500 roten und weißen Rosen verzierte Wagen, war dank Familiengroßeinsatz ein schmuckes Zug-Highlight. „Seit Mitte November waren bei uns alle im Einsatz“, verriet Ingrun Römer. Oma, Opa, Eltern

Kinder, einfach alle, die greifbar waren, zupften bis weit in den Januar hinein kistenweise Röschen.

 

Auch nach dem Zug feierten die Jecken bis in die Puppen. After Zoch-Partys gab es z.B. beim Festausschuss in der Turnhalle der Schlossbachschule, bei der freiwilligen Feuerwehr Röttgen, beim Butscheids. Auch zahlreiche Privathäuser wurden zu Karnevalshochburgen, in denen mit mit Rambazamba, gängigen Karnevalsliedern und viel Kölsch der rheinische Frohsinn bis in die frühen Morgenstunden zelebriert wurde.

 

Fotos zum Kinderkarnevalszug hier.

Der Zug im Film, hier.

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Kommentare: 2
  • #1

    Carmen Tomke (Dienstag, 09 Februar 2016 17:47)

    Vielen lieben Dank für deine supertollen und immer aktuellen Beiträge.

  • #2

    RENATE SCHMITZ (Dienstag, 09 Februar 2016 19:26)

    VIELEN DANK FÜR DIE TOLLEN BILDER;UND DEN SEHR SCHÖNEN FILM
    VIELEN DANK