Neuer Holzsteg führt durch den Gespensterwald

Der beliebte Weg der Artenvielfalt im Bonner Stadtwald ist um einen attraktiven Abschnitt reicher: In enger Zusammenarbeit

mit dem Naturpark Rheinland hat die Stadt Bonn einen neuen barrierefreien Holzsteg entlang der Kopfbuchen im sogenannten "Gespensterwald" errichtet. Dieser führt die Besucher ab sofort gezielt in spannende, aber ungefährliche Waldbereiche. Bei der offiziellen Einweihungsfeier am Donnerstag, 10. Dezember, durften die Schülerinnen und

Schüler der ersten Bonner Naturparkschule, der Bodelschwingh-Grundschule aus Kessenich, den neuen Steg ausprobieren.

 

Die fransigen Äste geben den Kopfbuchen im Bonner Stadtwald ihr schauriges Aussehen, weshalb dieser Teil des Waldes in der Nähe des Wildgeheges von den Kindern liebevoll "Gespensterwald" genannt wird. Der neue Holzsteg führt ab sofort barrierefrei zwischen den Bäumen hindurch und ermöglicht es Besuchern des Weges der Artenvielfalt, diesen Teil des Waldes noch intensiver zu erleben. Der zwei Meter breite und 35 Meter lange Holzsteg verläuft am westlichen Rand des Kopfbuchenbestandes und endet in einer circa 36 Quadratmeter großen Aussichtsplattform mit Erläuterungstafeln und einem Fernrohr. Von hier aus können Waldbesucher, insbesondere Schulklassen und Kindergartengruppen, den

"Gespensterwald" beobachten.


"Die Kopfbuchen im Bonner Stadtwald sind ein einzigartiges Zeugnis der Kulturlandschaft in unserer Region. Der neue Holzsteg führt Besucherinnen und Besucher gezielt an diesem Waldstück entlang und schützt so nicht nur den wertvollen Baumbestand, sondern ermöglicht gleichzeitig ein besonderes Naturerlebnis", erklärt Umweltdezernent Rüdiger Wagner auf der Eröffnung und dankte dem Naturparkt Rheinland, der das Projekt als Sieger des Wettbewerbs "Naturpark des Jahres 2015" zusammen mit dem Landesumwelt-ministerium (MKULNV) und dem Landschaftsverband Rheinland zu 100 Prozent gefördert hatte.

Die Idee für den Holzsteg entwickelten der Naturparkt Rheinland und das Amt für Stadtgrün gemeinsam, um eine Lösung für die Besucherlenkung am Venusberg zu finden. Der Kopfbuchenwald im Umfeld des Wildgeheges ist sehr beliebt und viele Waldbesucher verließen in der Vergangenheit den angrenzenden Fußweg, um sich direkt zwischen den Bäumen zu bewegen. Wegen der besonderen Form der Kopfbuchen und des fortgeschrittenen Alters einiger Bäume wird dieses Waldstück bereits in den nächsten Jahren nicht mehr verkehrssicher sein. Der Holzsteg soll die Besucher daher sicher durch interessante Waldbereiche führen. Alte Kopfbuchen abseits des Steges können, wenn sie absterben, zusammenbrechen, ohne dass die Waldbesucher gefährdet werden. Für Pflanzen und Tiere, unter anderem den Schwarzspecht, entstehen so wertvolle Lebensräume, deren Entwicklung vom Holzsteg gut zu beobachten sein wird.


Weg der Artenvielfalt

Der Holzsteg erweitert den ausgezeichneten Weg der Artenvielfalt um ein weiteres Element. Der Weg wurde anlässlich der neunten UNO-Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens zur biologischen Vielfalt (COP 9) im Mai 2008 in Bonn im Stadtwald eingerichtet. Er ist ein wichtiges Instrument, um einer breiten Öffentlichkeit das wichtige Zukunftsthema "Erhalt der biologischen Vielfalt" näher zu bringen. Auf einer Länge von 2,3 Kilometern rund um die Waldau am Venusberg sind neun Erlebnisstationen und 15 Informationstafeln eingerichtet worden. Weitere zehn Tafeln stellen die Baumarten entlang des Weges vor. Der Hase Felix aus dem bekannten Kinderbuch führt über den Weg und erklärt leicht verständlich die Besonderheiten der Artenvielfalt. Das Haus der Natur bietet regelmäßig Führungen für Schulklassen und andere Gruppen an.

Am Ende des 34 Meter langen Weges befinden sich eine Infotafel und Bänke, auf enen man in Ruhe die Natur beochten kann. Auch ein wird noch Fernrohr installiert.
Am Ende des 34 Meter langen Weges befinden sich eine Infotafel und Bänke, auf enen man in Ruhe die Natur beochten kann. Auch ein wird noch Fernrohr installiert.

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