"Sehen und gesehen werden" - Fahrradcheck am CvO

Eine große Überraschung gab es heute Morgen für die Schüler des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums. Vor dem Eingang der Schule wurden sie bereits von der Polizei zum Fahrradcheck erwartet. Beleuchtung, Bremsen, Reflektoren und Reifen wurden von den Polizisten genau kontrolliert. Nur verkehrssichere und technisch funktionstüchtige Fahrräder erhielten das Prüfsiegel der Polizei. Für Schüler, deren Fahrrad Mängel aufwiesen gab es eine Mängelliste mit nach Hause. Die häufigsten Mängel seien eine unzureichende Beleuchtung sowie defekte Bremsen, fasst Alberto Coppola, Leiter der Direktion Verkehr der Polizei zusammen. Schüler, deren Drahtesel nur kleinere Mängel aufwiesen, konnten diese direkt vor Ort von einem Mitarbeiter des ADFC beheben lassen. Die gute Nachricht an diesem Morgen: Kein einziges Fahrrad musste aus dem Verkehr gezogen werden!

 

Am liebsten nicht ohne Helm

Obwohl in Deutschland keine Helmpflicht besteht, appellierten die Polizisten an die Schüler zu ihrer eigenen Sicherheit einen Helm im Straßenverkehr zu tragen. „Es sei schon paradox, dass 90 Prozent der Skifahrer anstandslos einen Helm trügen, aber nur etwa 10 Prozent der Radfahrer“, sagt Alberto Coppola. So fiel auch bei der heutigen Kontrolle am CvO auf, dass die

Unterstufenschüler alle einen Helm auf dem Kopf trugen, während die älteren Schülerinnen und Schüler zumeist auf diesen Schutz verzichteten. Insbesondere bei Unfällen mit hohen Geschwindigkeiten seien Kopfverletzungen die Regel, so Coppola. Zudem sind eine korrekte Beleuchtung sowie reflektierende Kleidung, gerade in der dunklen Jahreszeit, wichtige Maßnahmen zur Unfallvorbeugung.

 

Fahrradfahrer sind bei Verkehrsunfällen stark gefährdet

Von Januar bis Oktober 2015 verzeichnete die Bonner Polizei 691 Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren. Davon wurden 496 Radfahrer leicht und 72 schwer verletzt. Das ist zwar ein leichter Rückgang im Vergleich zum vorigen Jahr (aber das Jahr ist ja noch nicht zu Ende), sei aber immer noch auf hohem Niveau, berichtet der Polizist. Und weiter: „Nachdenklich

stimmt die Tatsache, dass in diesem Jahr bereits fünf tödliche verunglückte Radfahrer im Kreis der Bonner Polizeibehörde zu verzeichnen sind. Im letzten Jahr war es nur einer.“

 

Angesichts dieser Zahlen ist die Lichtaktion für den Schülerradverkehr unter dem Motto „Sehen und gesehen werden“ nur zu begrüßen, die von Umweltdezernent Rüdiger Wagner gemeinsam mit Alberto Coppola, Leiter der Direktion Verkehr der Polizei Bonn, und dem ADFC am CvO vorgestellt wurde.

 

Gefahren erkennen

Zusätzlich zum Fahrradcheck haben alle Fünftklässler in vier Modulen mehr über reflektierende Kleidung, Beleuchtung an Fahrrädern und sicheres Bremsen erfahren. Mithilfe einer "Black Box" haben sie sich in die Situation von Autofahrern versetzt und konnten so erkennen, wie wichtig gute Beleuchtung sowie helle und reflektierende Kleidung gerade in der dunklen Jahreszeit ist.

 

"Radverkehr ist uns wichtig. Natürlich fängt dies bei unseren jungen Mitbürgerinnen und Mitbürgern an. Denn dass auch Schüler mit dem Rad zur Schule fahren, kann nur begrüßt werden. Dass sie dies auch bei schlechten Sichtverhältnissen sicher tun, versuchen wir mit solchen Kampagnen zu unterstützen", erläuterte Umweltdezernent Rüdiger Wagner. Bisher hat die Stadt Bonn die Lichtaktion einmal pro Jahr veranstaltet und zwar über die  Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte und Gemeinden in NRW (AGFS), deren Mitglied Bonn ist. Die AGFS stellt die "Black Box" und einen Mitarbeiter zur

Verfügung.

 

Hintergrund der Aktion

Im November finden an insgesamt fünf Schulen Lichtaktionen unter dem Motto "Sehen und gesehen werden" statt. Die Fahrräder der Schüler werden kontrolliert und es wird auf Mängel hingewiesen. Diese bisher einmal jährliche stattfindende Aktion kann durch die Landesförderung NRW in diesem Jahr fünfmal stattfinden. 70 Prozent der Kosten trägt dabei das Land, 30 Prozent die Stadt Bonn. Diese Veranstaltungen werden von der Bonner Polizei

organisiert und koordiniert und von der Stadt Bonn finanziell und personell begleitet. Auch der ADFC ist mit dabei.

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