Thomaskirche wurde kurzzeitig zum Schloss

Röttgen. Für zwei Abende verwandelte sich der Altarraum der Thomaskirche in ein großes Schloss und wurde zur Bühne für die Kinder- und Jugendchöre der evangelischen Kottenforstgemeinde. Auf dem Programm standen „Die zertanzten Schuhe“ nach einem Märchen der Gebrüder Grimm. Die zahlreichen Besucher erlebten eine fantastische Bühnenshow mit großartigen Darstellern und klanggewaltigem Chor. Gut 70 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und siebzehn Jahren waren an der Inszenierung beteiligt.

 

In einer kurzweiligen Aufführung erlebten die Zuschauer wie es einem Puppenspieler gelingt, das Geheimnis um die zertanzten Schuhe der Prinzessinnen zu lüften und das Trauerschloss des Königs wieder mit Lebensfreude und Tanz zu erfüllen. Für die Hauptrollen des Stückes gab es sogar eine doppelte Besetzung: während am Samstagabend die Jugendlichen in die Rolle der Protagonisten schlüpften, stand am darauffolgenden Tag eine deutlich jüngere Besetzung auf der Bühne. „Ich habe beide Vorstellungen miterlebt“, berichtet eine Zuschauerin, „ und war jedes Mal begeistert.“

 

Mit großen Ovationen gefeiert wurde am Sonntagabend die die junge Sevien. Das syrische Mädchen, das erst vor einem Jahr und ohne jegliche Deutschkenntnisse nach Röttgen kam, glänzte in der Hauptrolle des Puppenspielers und ist nicht nur im Chor und auf der Bühne bestens integriert.

 

Bereits zum neunten Mal leitete Kantorin Anke Lehmann das alljährliche Singspiel. Immer wieder nimmt sie sich wechselnder Themen aus der biblischen Geschichte oder der Märchenwelt an. Schon weit im Vorfeld der Aufführung hat sie Liedtexte umgeschrieben und den folkloristischen Melodien angepasst. Gemeinsam mit ihrem Mann und einigen engagierten Eltern erweitert und passt sie die bereits vorhandenen Bühnenbilder den jeweiligen Theaterstücken an. „In diesem Jahr haben wir drei neue Tafeln gestaltet“, erzählt Lehmann. Obwohl der Kostümfundus mittlerweile beachtlich ist, gibt es auch hier immer wieder neue Kleider, Hüte und weitere Accessoires. So griffen auch diesmal zwei geübte Näherinnen zu Nadel und Faden und statteten die sieben Prinzessinnen mit edlen Gewändern aus.

 

„Bereits seit den Sommerferien liefen die Proben auf Hochtouren“, berichtet die Leiterin des Singspiels, „die Chormitglieder und insbesondere die Hauptdarsteller haben sehr viel Zeit in die Aufführung investiert.“ Und auch die Ton- und Lichttechniker Peter Fischer und Lukas

Schneider (13 Jahre) ließen sich einiges einfallen, um die Kulisse in eine stimmungsvolle Atmosphäre eintauchen. 

 

So erlebten die Zuschauer auch in diesem Jahr wieder eine großartige Theateraufführung, die mit einem Riesenapplaus honoriert wurde. Erneut in Aktion treten die Chöre der evangelischen Kottenforstgemeinde, wenn sie am 23. und 24. Dezember das Krippenspiel aufführen.

 

Einige Fotos von der Aufführung hier

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