Schlossbachschule wurde zum naturwissenschaftlichen Campus

Röttgen. Konfuzius hätte seine Freude gehabt, an der Projektwoche in Röttgens Schlossbachschule. Denn, wie sagte er doch schon seinerzeit so treffend: "Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere. Lass mich tun und ich verstehe." Genau das beherzigten die Lehrerinnen in der Schlossbachschule während der Projektwoche; sie ließen ihre Schülerinnen und Schüler machen! Die Kinder wurden zu kleinen Forschern und versuchten mit ihren Experimenten naturwissenschaftlichen Phänomenen auf die Schliche zu kommen. In 17 Projektgruppen rund um die Naturwissenschaften beschäftigten sich die Kinder klassenübergreifend mit dem Ökosystem Wald, unserem Planetensystem, den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft, der Magie des Magnetismus, der Konstruktion von Brücken und Türmen,  gingen der Frage nach Henne und Ei nach und was man alles mit Eiern anfangen kann (außer essen), sie untersuchten Wasser auf seine besonderen Eigenschaften und vieles mehr.

Eine Woche lang glich die Schule einem naturwissenschaftlichen Campus. Am Tag der offenen Tür war es soweit: Geschwisterkinder, Eltern, Großeltern und alle anderen Interessierten erkundeten neugierig die Klassenräume und bestaunten die Ergebnisse aus der Projektwoche. Und nicht nur das - unter Anleitung der Nachwuchswissen-schaftler  wurden die Besucher selbst aktiv und probierten viele der Experimente eigen-händig aus. 

 

Quod erat demonstrandum - auf praktische und anschauliche Weise

Die Schülerinnen und Schüler hatten sich innerhalb der Projektwoche zu regelrechten Experten auf ihrem Gebiet entwickelt, so dass keine Besucherfrage unbeantwortet blieb. Lois erklärt, wie und womit ein Wurmarium befüllt sein muss, damit sich die für den Boden so nützlichen Würmer darin auch wohl fühlen. Darüber hinaus weiß er genau, dass Regenwürmer durchaus Gourmets sind. Das haben sie in einem praktischen Versuch bewiesen: "Wir haben den Regenwürmern mit Honig gesüßtes Wasser, Salzwasser und Essigwasser vorgehalten. Aber nur das Honigwasser haben sie getrunken", erklärt er begeistert.

Der Satz des Archimedes war eine Herausforderung für die Projektgruppe "Wasserforscher auf Entdeckungsreise". Im Schwimmbad erspürten die jungen Forscher auf spielerische Weise einen Vormittag lang den Wasserauftrieb und auch den Wasserdruck am eigenen Körper, indem sie nach Gegenständen tauchten oder sich flach auf das Wasser legten und die Tragkraft des Mediums austesteten. Viele weitere Versuche zu den Eigenschaften des Wassers folgten im Laufe der Woche  und konnten von den Besuchern im Klassenzimmer bestaunt werden.

Das Projekt "Sonne, Mond und Sterne" gewann durch die bevorstehende Sonnenfinsternis an Aktualität und war von den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrerinnen mit Spannung erwartet worden. Der Großvater eines Schülers, ein Hobbyastronom, hatte eigens sein Teleskop mit in die Schule gebracht, um die Phasen der Sonnenfinsternis anhand einer Projektion für alle Kinder sichtbar zu machen. Der wolkenverhangene Himmel ließ die Sonnenfinsternis dann leider nur erahnen. "Trotzdem konnten wir leichte Umrisse erkennen", sagt David (8 Jahre). Am besten fand er das Raketenbauen. Die aus Pappe gefertigten Minimodelle der Ariane-Rakete, sahen dem Original nicht nur recht ähnlich, sie beflügelten auch die Fantasie der Jung-Konstrukteure. So waren einige der Trägerraketen mit Astronauten oder Aliens verschiedenartigster Gattungen  besetzt.

 

Mit viel Spaß zu eindrucksvollen Ergebnissen

Allen Projekten war anzumerken, dass sie mit viel Freude und Engagement vorbereitet und durchgeführt wurden. Auch Stephan Klemm, Vater eines Schülers der Schlossbachschule, ist begeistert: "Die praktische Arbeit imponiert mir sehr. Man merkt den Ergebnissen an, dass alle sehr ambitioniert bei der Sache waren." Zum Tag der offenen Tür meint er: "Das ist eine gute Gelegenheit für alle interessierten Eltern, zu sehen, was alles in der Schule gemacht wird."

Der Andrang in der Schule jedenfalls war groß und Parkplätze rund um die Schule waren an diesem Vormittag Mangelware. In der vollbesetzten Cafeteria herrschte ein reger Gedankenaustausch zwischen den Eltern der Schlossbachschüler sowie mit interessierten Eltern von Erstklässlern für das neue Schuljahr. Natürlich sorgten wie jedes Jahr die fleißigen Eltern der Schulkinder mit einem reichen Angebot an Kuchen, Herzhaftem und allerlei Getränken für das leibliche Wohl und eine nette Atmosphäre, in der sich entspannt plaudern ließ.

Auch Schulleiterin Jutta Schmitt-Kipper war zufrieden mit dem Resultat der Projektwoche und der lebhaften Teilnahme am Tag der offenen Tür. Nach Ostern beginnt die heiße Phase der Neuanmeldungen für das nächste Schuljahr. Nachdem das letzte Schuljahr vierzügig startete, wird es im kommenden wieder nur drei erste Klassen geben, soviel sei sicher, sagt sie noch. 


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