Lassen sich die Verkehrsprobleme in Röttgen und Ückesdorf durch Parkmarkierungen lösen?

Röttgen, Ückesdorf
Diskussionsbedarf: Axel Reiß vom Straßenverkehrsamt, Joachim Stamp und die Anwohner Thomas Wolfram und Heidi Jentzen (von li. nach re.)

Röttgen, Ückesdorf. Nein, sicher nicht. Dennoch könnten Parkmarkierungen an drei Stellen in Röttgen und Ückesdorf die dortigen Verkehrsprobleme entschärfen. Das ergab die Ortsbegehung zum Thema Verkehr am Freitagnachmittag, bei der sich der FDP-Stadtverordnete Joachim Stamp gemeinsam mit Axel Reiß vom Straßenverkehrsamt Bonn den Sorgen der Anwohner annahmen.

Ausgangspunkt der Begehung war die Kreuzung "Am Kottenforst" und "Merler Allee" in Röttgen. Obwohl hier, wie  im gesamten Wohngebiet, Tempozone 30 herrscht, ginge es zu wie auf einer Rennstrecke, schildert Joachim Stamp die Situation. "Die Straßen sind breit und laden geradezu zum schnellen Fahren ein", beklagt Anwohner Thomas Wolfram. Und Heidi Jentzen ergänzt: "Hier wohnen viele Familien mit kleinen Kindern. Aber niemand nimmt Rücksicht." Ihr Vorschlag, durch versetztes Einzeichnen von Parktaschen auf beiden Straßenseiten, die Straße "Am Kottenforst" zu verengen, hielt auch Axel Reiß für umsetzbar. Autofahrer müssten so zwangsläufig ihre Geschwindigkeit drosseln. Ein weiteres Problem sei die weiträumige Kreuzung zur Merler Allee, berichteten die Anwohner. Die Kreuzung ist gut einsehbar, so dass sich auch hier sich kaum jemand an das Tempolimit halte. Hier sollen demnächst Fahrbahnmarkierungen aufgezeichnet werden, die nochmals auf die Tempo 30 Zone hinweisen. Zwar gibt an der Ampel von der Reichsstraße aus kommend ein Schild dazu , dies sei aber nur schwer zu erkennen.


Ganz andere Probleme gibt es im Hobsweg. Hier schilderten die Anwohner die derzeitige Parksituation als desaströs: Insbesondere im Abschnitt von der Reichsstraße bis Zum Herrengarten sei der Hobsweg beidseitig so zugeparkt, das kaum ein Durchkommen sei. Nicht nur, dass entgegenkommender Verkehr schlecht zu sehen ist, auch Fußgänger, insbesondere Mütter mit Kinderwagen sowie ältere Menschen hätten so gut wie keine Chance die Fahrbahn gefahrlos zu überqueren. Autofahrer würden oft auch bis nahe an die Reichstraße parken, was das Abbiegen in den Hobsweg erschwere. Auch hier sollen nun beidseitig versetzte Parktaschenmarkierungen helfen die Verkehrssituation zu entspannen. Ein Schild soll darauf hinweisen, das Parken nur in den gekennzeichneten Parkbuchten erlaubt ist. Zudem beabsichtigt Reiß an der Einmündung zum Hobsweg eine Zickzack-Markierung aufzuzeichnen, um so das Parken in diesem Bereich zu unterbinden.


Zu wenig Parkraum gibt es in Ückesdorf  "Auf dem Weiler". "Hier haben wir die Situation, dass im Bebauungsplan dieses Wohngebietes zu wenig Parkraum eingeplant wurde", erklärte Stamp. Einige Anwohner berichteten, dass selbst Garageneinfahrten und Hauseingänge zugeparkt würden. Eine Ursache hierfür sind gebaute Parktaschen, die Garageneinfahrten überlagern und viele Autofahrer fälschlicherweise ihren Wagen dort parken lassen. Eine Zickzack-Markierung könnte diese vermeintlichen Parkplätze blockieren, muss aber von den betroffenen Anwohnern selbst bei der Stadt beantragt werden. Raum für weitere Parkplätze bietet die Spielstraße jedoch nicht. Gefährlich sei auch die Kreuzung Auf dem Weiler und Franz-Böckle-Straße, sagt Olaf Miesl. Hier wurde seine kleine Tochter angefahren. Sie sei hinter einem illegal im Kreuzungsbereich geparkten Auto mit dem Bobbycar auf die Straße gerollt und von einer abbiegenden Autofahrerin, deren Sicht durch das geparkte Fahrzeug eingeschränkt war,  erfasst worden. Seinen Vorschlag hier Parkbuchten einzurichten, damit Autofahrer einen größeren Bogen fahren müssen, um in die Franz-Böckle-Straße einzubiegen, will Axel Rieß prüfen.

Darüber hinaus beklagten die Anwohner, dass auch in der Spielstraße gerne zu schnell gefahren werde. Die Möglichkeiten Tempo aus der Straße herauszuholen seien aber unter anderem mit den drei vorhandenen Hubbeln ausgereizt, sagte er. Weiterhin machte er deutlich, dass Maßnahmen  zur Verkehrssicherheit auch angenommen werden müssten. "Autofahrer, die sich nicht belehren lassen wollen, kann ich auch mit diesen Maßnahmen nicht erreichen", und weiter sagte er, "Es ist schwierig, wenn ich in Straßen komme, wo ich Kinder vor ihren Nachbarn schützen muss."

Als Fazit dieser Ortsbegehung lässt sich festhalten, dass Parktaschen für die drei genannten Fälle eine gute Lösung sind. Sie ersetzten aber nicht die gegenseitige Rücksichtnahme unter den Verkehrsteilnehmen.

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