Sicher zur Schule: Ein Thema nicht nur für Erstklässler

 Röttgen, Ückesdorf. In der kommenden Woche ist es wieder soweit: Schüler und Lehrer der Schloßbachschule und des Carl-von Ossietzky-Gymnasiums starten ins neue Schuljahr. Mit dem Ende der Sommerferien füllen sich auch die Straßen in Ückesdorf und Röttgen wieder. Insbesondere im morgendlichen Berufsverkehr geht es oft hektisch zu. Manch einer lädt noch schnell sein Kind vor der Schule ab, parkt dort – damit es schneller geht- mal eben in zweiter Reihe. Radfahrer schlängeln sich eilig zwischen geparkten und wendenden Pkw sowie unachtsam geöffneten Autotüren hindurch. Kleinere und größere Blessuren sind da vorprogrammiert. Die Polizei rät deshalb, sich einen geeigneten Parkplatz etwas abseits der Schule zu suchen und Erstklässler den kurzen Weg zum Schulgelände zu begleiten. Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder immer zur Gehwegseite aussteigen und sich zuvor vergewissern, dass weder Fußgänger noch Radfahrer beim Öffnen der Tür gefährdet werden.

 

Abenteuerlich geht es auch in der Hölle zwischen Ückesdorf und Röttgen zu. Hier treffen Schwärme von Schülern aufeinander. Die einen lassen ihren Fahrrädern freien Lauf und sausen wie im Kamikazeflug von Röttgen aus abwärts in Richtung CVO - gerne auch zu zweit oder dritt nebeneinander, die wagemutigsten unter ihnen sogar freihändig. Die anderen kämpfen sich mit dem Fahrrad bergauf in Richtung Schlossbachschule, vollführen im Kampf gegen die Steigung einige Schlenker, bevor einige dann doch absteigen müssen und schieben. Dazwischen schlendern eine Handvoll Irrläufer, die vor lauter Erzählen versäumt haben, sich rechtzeitig auf dem Fußgängerweg einzuordnen.

 

Das ganz normale Chaos eben. Und mittendrin die Erstklässler. Polizeihautkommissar Udo Borgmann von der Bonner Polizei empfiehlt: „Warten sie nicht bis zum ersten Schultag. Nutzen sie an diesem Wochenende die Gelegenheit und erkunden sie gemeinsam mit ihrem Kind den sichersten Weg zur Schule.“ Eltern sollten bei einem oder mehreren Probeläufen ihr Kind auf besondere Gefahrenstellen aufmerksam machen. „Dabei sollten Eltern bedenken, dass Kinder den Straßenverkehr anders wahrnehmen als Erwachsene. Sie können Geschwindigkeiten und Entfernungen nicht so einschätzen wie Erwachsene. Kinder können noch nicht über Autos hinwegschauen und werden auch von anderen Verkehrsteilnehmern sehr spät oder gar nicht erkannt.“ mahnt Borgmann.

 

Für die Ückesdorfer und Röttgener Kinder liegen die  Hauptgefahrenstellen u.a. im Überqueren der viel befahrenen Reichsstraße. Um sicher auf die andere Straßenseite zu gelangen, sollten Erwachsene und Kinder die vorhandenen Ampeln nutzen, selbst wenn das mit einem kleinen Umweg verbunden ist. Auf dem Schulweg durch die Hölle ist es für Kinder, die zu Fuß unterwegs sind, auf jeden Fall ratsam, den separaten Fußweg zu nutzen. Ältere Schüler, die mit dem Rad zur Schule fahren, sind aufgerufen achtsam zu sein und  möglichst rechts zu fahren, um Kollisionen mit Entgegenkommenden zu vermeiden. Ein bewährter Tipp für Ückesdorfer Eltern von Grundschülern: Schicken sie ihre Kinder fünf Minuten früher los. So entgehen sie dem größten Ansturm auf dem Weg zwischen Gymnasium und Schlossbachschule.

 

Besondere Vorsicht ist auch an den Parkplatz-Zufahrten des CVO geboten. Hier müssen ein- und ausfahrende Fahrzeuge den Fuß- und Radweg kreuzen. Ein neuralgischer Punkt, an dem es in der Vergangenheit bereits zum ein oder anderen Zusammenstoß zwischen Auto- und Radfahrern kam, die glücklicherweise aber recht glimpflich verliefen. Langsames Annähern an diese Zufahrten erhöht die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erheblich.

 

Schulanfängern rät die Polizei dringend davon ab, mit dem Rad zur Schule zu fahren. Ein sechsjähriges Kind sei den Erfordernissen des Straßenverkehrs noch nicht gewachsen. Eltern wird empfohlen, das Radfahrtraining abzuwarten, das in den Schulen in den dritten und vierten Klassen stattfindet, bevor sie ihr Kind mit dem Fahrrad losschicken. Die ersten Fahrten sollten aber immer in Begleitung der Eltern erfolgen, und zwar so lange, bis diese sicher sind, dass ihr Kind den Schulweg auch mit dem Rad alleine meistern kann.

 

Polizei und Schulen appellieren an alle Verkehrsteilnehmer, Rücksicht aufeinander zu nehmen und Vorbild zu sein – und das nicht nur zu Beginn des neuen Schuljahres.

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